Samstag, 3. Februar 2018

Das Team der Via Scandinavica sucht Helfer

Für unsere Wege suchen wir immer wieder Unterstützung zum Ausschildern. Idealerweise bilden sich in jeder Region Gruppen von Wanderern, die Jakobswege oder andere Weitwanderwege kontrollieren, korrigieren und die Ausschilderung verbessern. Auch Informationen über Baustellen oder sonstige zeitweilige Veränderungen sind wichtig und müssen weitergegeben werden. Die Belebung der Jakobswege ist den Jakobswegorganisationen zu verdanken, die vereinsrechtlich organisiert sind.

Insbesondere die Via Scandinavica könnte noch Unterstützung gebrauchen, natürlich ist Hilfe auch auf allen anderen Jakobswegen herzlich willkommen! Ganz so einfach ist es allerdings nicht, wir können nicht einfach wahllos irgendwo Wege ausschildern. Koordiniert wird die Strecke von der Deutschen St. Jakobusgesellschaft-Aachen e.V.

Entsprechende Meldungen werden an das Koordinatorenteam weitergeleitet. Oder ihr könnt eine email an kirsten.henken@chemindecompostelle.de schicken.

Sonntag, 14. November 2010

Beschreibung

Die komplette Fotoserie steht jetzt unter folgenden Links, da dieser Blog schon mit Fotos überlastet ist.
Die Fotos ab Fehmarn bis Lübeck
Die Fotos ab Lübeck bis Lüneburg
Die Fotos ab Lüneburg bis Hannover
Die Fotos ab Hannover bis Göttingen
da dieser blog voll ist poste ich die restliche Strecke bis Eisenach auf meiner neuen Webseite
www.weitwanderwege.eu

siehe auch die Diashow auf youtube 


Die Via Scandinavica ist das Verbindungsstück von Scandinavien nach Göttingen und gehört zum Wegenetz der Jakobswege. Insgesamt ist die Wanderroute über 510 km lang und zählt wegen der zahllosen hübschen Städtchen mit etlichen Fachwerkbauten und den nicht enden wollenden Naturschutzgebieten zu den schönsten Wanderstrecken überhaupt. (Mir fehlt bis jetzt in meiner Fotostrecke noch die Etappe Göttingen bis Eisenach, die wir dieses Jahr nachholen.)

Jede Kreuzung ist mit einem Hinweisschildchen ausgeschildert und in den Städtchen oder Dörfern gibt es Hotels oder Pensionen, Ferienwohnungen oder Jugendherbergen, die zum Übernachten einladen. Wir Jakobspilger können natürlich auch bei den Kirchengemeinden anfragen und waren auch zumindest einmal darauf angewiesen. Bergig wird es erst ab Hildesheim. Aber da waren wir schon fast am Ziel. Die Fotos sind in der richtigen Reihenfolge hier zu sehen, ich habe mich hier auf die wesentlichsten beschränkt. Die Gesamtliste aller Strecken enthält einige Links zu Unterkünften und die Etappenkilometer. Die Wegbeschreibung ist über den ConradStein Verlag zu bekommen.

Ab Göttingen geht es dann weiter nach Eisenach, dort schließt sich die Via Regia an.

erster Tag von Puttgarden auf Fehmarn - Burg auf Fehmarn - Fehmarn-Sund-Brücke - Neukirchen

Der erste Tag beginnt am Fähranleger in Puttgarden. Der Weg führt zuerst ein wenig an der Küste entlang, bevor er ins Landesinnere abbiegt. Möglichst entfernt von vielbefahrenen Landstraßen führt uns der Weg nach Burg.
Dieser Weg wurde extra für uns gemäht. Mal sehen, ob andere Jakobspilger dort auch durchkommen. Auf die Berichte darf man gespannt sein.
Hier sind wir schon einige Kilometer hinter Burg und laufen im Bogen auf die Fehmarn-Sund-Brücke zu, die hier aber noch nicht im Bild ist.
Selten konnten wir den Jakobsweghinweiser oben an den offiziellen Hinweisschildern anbringen. Hier ist es gelungen, weil Fehmarn eine Touristenhochburg ist. Na denn, die Touris haben dann doch mal was gutes an sich, ohne dass sie es wissen.
Eigentlich hätten wir in einer großen S-Kurve die, auch die Radfahrer benutzen, auf diese Brücke müssen. Aber andere Fußgänger haben einen Trampelpfad etwa senkrecht zur Brücke hoch getrampelt. Wir gingen diese auch, allerdings mußten wir uns an dem spärlichen Bewuchs festhalten, um nicht hinunterzupurzeln. Dabei hat Gabi ihre Kamera verloren. Der Finder wird sich gefreut haben. Behalten wäre dumm gewesen, sie hätte bestimmt einen guten Finderlohn gezahlt.
Immer wieder haben uns die satten Farben hier oben in Schleswig Holstein fasziniert. Das ein einfaches Kartoffelfeld ein tolles Bild abgeben könnte, wäre mir vorher nie in den Sinn gekommen.
Wir sitzen gerade an dieser Einbogenbrücke, die als Relikt des alten Pilgerweges übrig geblieben ist. Am eindrucksvollsten war dennoch die kilometerlange Fehmarn-Sund-Brücke über das Meer. Der Wind war so stark, daß ich den Hut immer wieder garaderücken und festhalten mußte. Schön anzusehen waren auch die Lenkdrachen, die kleinen Seegler auf dem Meer und insbesondere die Schwäne. Die heutigen 28 Grad Celsius kommen mir bei dem Seewind lächerlich vor, zwischendurch habe ich sogar überlegt, die Jacke auszupacken und anzuziehen und habe es nur gelassen, weil es lästig ist, den Rucksack abzusetzen und darin herumzwühlen, bis ich die Jacke draußen hätte. Gabi hat heute ihre Kamera verloren und es erst bemerkt, als wir unseren atemberaubenden Aufstieg auf die Sundbrücke hinter uns hatten. Drei Kilometer hinter der Einbogenbrücke endet die heutige Etappe.
Die Bogensteinbrücke über die Dazendorfer-Goddersdorfer Au ist Teil eines Europaprojektes. Sie ist Teil der ältesten Pilger- und Handelswege  von Südscandinavien nach Lübeck und weiter gen Süden. Godderstorf wird erstmals im 15. Jahrhundert erwähnt. Wikipedia hat dazu einen Artikel ins Netz gestellt. Auf dieser Seite wird auch über das Gut Seekamp Meierhof berichtet, das Gut liegt hinter Kraksdorf auf unserem Weg und ist auf der morgigen Etappe.

In der Kirchengemeinde in Neukirchen fanden wir unser Nachtlager. Wir konnten sogar in die Kirche hinein und Fotos machen. Unser Matratzenlager bauten wir allerdings in dem Gemeindehaus auf. Das war auch gut so, dort gab es einen Wasserkocher, fließend Wasser, Toiletten und was man sonst so braucht. Wenn ich mir keinen Sonnenbrand geholt hätte, wären wir am liebsten draußen geblieben - endlich mal wieder unter freiem Himmel schlafen - Leider war mir wegen meinem Sonnenbrand das ganze dann doch etwas zu kalt.
  Wie gesagt, wir hatten Glück und fanden in der Kirchengemeinde ein Nachtlager. Für andere Möglichkeiten ist aber auch gesorgt, denn es gibt hier eine Informationsseite.

Donnerstag, 9. September 2010

dritter Tag von Cismar bis Neustadt

Heute weiß ich nicht mehr, ob wir dieses Insektenhotel schon unterwegs fotografiert haben, oder erst abends in der Herberge in Neustadt. Auf jeden Fall steht beim Umwelthaus des BUND Naturschutzes auch so eins.

Unterwegs kommen wir an etlichen Erdbeerfeldern vorbei. Weil unsere letzte Unterkunft etwas abseits vom Weg lag, gehen wir ein paar Kilometer quer feldein, da der eigentliche Weg, der ausgezeichnet ist, entlang der Küste geht. Bald haben wir den Weg auch wieder.

Heute haben wir endlich Gelegenheit, Baden zu gehen, denn der Strand sieht sehr einladend aus.
Vorbei an etlichen Weizenfeldern geht es durch Schleswig-Holstein.Kurz vor Pelzerhagen kommen wir an einem Camping-Platz vorbei. Leider sind die meißten Camping-Plätze nur noch für Wohnwagen geeignet. Zelte kann man dort nicht mehr aufbauen. Neustadt erwartet uns mit malerischen Sonnenuntergängen.

fünfter Tag Scharbeutz bis Lübeck

An dem Tag habe ich unterwegs nicht soviele Fotos gemacht. Erst wieder in Lübeck packten wir den Fotoapparat aus.
 Das Teufelchen auf der Kirchenmauer symbolisiert die Überbleibsel unseres heidnischen Glaubens. Es soll böse Geister erschrecken und sorgt so dafür, daß sie sich von der Kirche fernhalten.
 Dagegen sieht diese Truppe auf der Türklinke eher wie eine chinesische Wandertruppe aus.

sechster Tag von Lübeck nach Berkentin

 Ab Lübeck geht es fast immer bis Berkentin am Elbe-Lübeck-Kanal entlang. Verlaufen kann man sich kaum, nur daß man ab und zu die Kanalseite wechselt.
 Wenn Berkentin nicht die schönste Kirche Norddeutschlands hätte, dann bestimmt Krummesse.
 Kurz vor Berkentin werden wir von diesem Zebra mächtig überrascht. Der kleine Privatzoo grenzt direkt an den Weg. Am liebsten hätte ich es als Packesel mitgenommen. Begeistert wäre es bestimmt nicht gewesen. Übrigens dürfte es äußerst schwierig sein, in Norddeutschland mit Vierbeinern zu reisen, erst recht zu Fuß. Wir kreuzen zu oft vielbefahrene Hauptstraßen, durchqueren große Städte und übernachten in Unterkünften, die nicht auf Tiere eingerichtet sind.
 Kurz vor Berkentin zieht sich der Himmel zu, aber wir bleiben trocken.
 Die Kirche in Berkentin war auf, hier sieht man den fliegenden Engel vor dem Altrar.
 Abends werden wir bei Sonnenuntergang von einem Heissluftballon überrascht. Leider sind unsere Fotos nichts geworden, als wir versucht hatten, den Vollmond zu fotografieren, der ebenfalls auf den Kirchturm von Berkentin zusteuerte.




siebter Tag von Berkentin nach Ratzeburg

Den Lübeck'schen Doppeladler finden wir irgendwo am Wegesrand, leider läßt er sich nur sehr schwer erkennen, da die Gravierung kaum noch vorhanden ist.
Diese zwei Pfeile kennzeichnen: Achtung!!! Hier gibt es eine sehr gute Alternativroute durch den Wald, entlang am See, die später wieder auf der Hauptroute endet.

Im Bahnhofsrestaurant in Ratzeburg fasziniert uns die Dekoration. Wir befinden uns (fast) in einem Zugabteil, aber eben nur fast. Die Koffer fliegen nicht wirklich, wahrscheinlich sind sie dort oben an der Decke angenagelt, überprüft haben wir es allerdings nicht. Der warme Kaffee und das belegte Brötchen tun gut, und wir laufen gut erholt die letzten Kilometer bis ins Centrum von Ratzeburg.


8ter Tag von Ratzeburg nach Mölln










Wir finden wieder einen kleinen Privatzoo, diesmal bestehend aus Wildschweinen. Dieses hier fand die Kamera ganz toll.
Gegen Mittag beginnt es wieder zu regnen, deshalb sind auch auf dieser Etappe die Fotos begrenzt. Die Schilder haben wir auch nicht ausgebessert oder korrigiert. Mölln ist sowieso ein Besuch außer der Reihe wert.



9ter Tag Mölln bis Büchen









Bevor die Grenzen geöffnet wurden, war hier für uns Wessis die Welt zu Ende. Diese Grenze durften wir nicht so ohne weiteres überschreiten, schon gar nicht die Leute von "Drüben". Büchen ist als Grenzbahnhof zu DDR-Zeiten bekannt. Heute ist Büchen fast ausgestorben. Hier gibt es für die Leute kaum Arbeit, Hotels gibt es gar nicht. Gut, daß wir eine private kleine Pension gefunden haben.


10ter Tag Büchen bis Lauenburg






In Lütau bei der Kirche finden wir eine kleine Jakobsmuschel. Diesmal dient sie allerdings nicht als Wegweiser.
Wir laufen hier auf der alten Salzstraße. Das Straßenpflaster ist für uns nur schwer begehbar, wir nutzen daher den Straßenrand. Auch Fahrzeuge haben es scheinbar schwer, denn sie dürfen nur 20 km/h fahren, weil sonst die Stoßdämpfer durch den Kofferraum krabbeln.
Kurz vor Lauenburg kommen wir durch ein hübsches Waldgebiet und laufen flußaufwärts nach Lauenburg hinein.





Lauenburg begeistert uns durch zahlreiche Fachwerkhäuser. Dieses hübsche Städtchen ist beliebt als Ausflugsziel, wir finden zahlreiche Radfahrer, die unseren Weg kreuzen. Lauenburg hat ein gut funktionierendes Tourismusbüro und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Ich will hier nicht wiederholen, was andere über Lauenburg zu erzählen haben und verweise deshalb auf den oben gelegten Link und natürlich auf  Wikipedia

11ter Tag von Lauenburg bis Barum

Die Mühle in Artlenburg ist schon von weitem zu sehen.










13ter Tag Lüneburg bis Medingen





















Na, findet ihr den Frosch? Wir jedenfalls müssen heftig aufpassen, diese kleinen Tierchen nicht plattzutreten, sie kreuzen zu Hauf unseren Weg.










 Wie jemand den Jakobsweg oder die Soroptimist International mit den Nazis verwechseln kann ist mir schleierhaft. Da kann ich nur sagen, wer lesen kann ist glatt im Vorteil. Im Internet und Tageszeitungen findet man genügend Informationen, die dieses widerlegen.

14ter Tag Medingen bis Ebstorf


Zu unserem Glück dürfen die Ränder der Felder nicht mehr mit Unkrautvernichtungsmitteln gespritzt werden. Deshalb begleiten uns auf allen Wegen bunte Blumen, die ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Wenn ich sie überhaupt schon mal (außer in Büchern) gesehen habe, heißt das. Was früher als Unkraut galt, findet man heute im Baumarkt häufig als Balkonpflanze wieder, jedenfalls habe ich so den Eindruck. Auf jeden Fall ist es überall hübsch bunt und die Feldränder sehen manchmal hübscher aus als manch ein Vorgarten in irgendeinem Dorf.
Wir gehen auf den Goldberg zu. Die Erhebung in dieser Gegend ist kaum spürbar, vielleicht liegt ja ein Goldstückchen drunter? Jedenfalls überqueren wir hinter dem Goldberg eine Benjeshecke, die Hecke aus Zweigen und Ästen sieht eher aus, wie wein wirrer Sammelhaufen für Waldreste, ist aber dazu gedacht, das Wild von den Feldern fernzuhalten. Der Förster hat extra für uns Pilger einen Überweg geschaffen, trotzdem heißt es: Klettern. Auch wenn die Klettertour auf wenige Sekunden begrenzt ist.
    Hier sieht man die Benjeshecke. Von weitem ist sie als solches kaum zu erkennen, geschweige denn, daß man den Übergang sieht. Hinter der Benjeshecke geht es am Wald- und Feldrand wieder auf einen befestigten Weg zu. Der Schöpfungsweg und der Auferstehungsweg befinden sich auf der Via Scandinavica, hier findet sich die Bibel wieder.  Die Weltkarte in Ebstorf stammt etwa aus dem 11. Jahrhundert, als man noch glaubte, die Erde sei flach wie eine Scheibe.
    Das Eichhörnchen Fritzi wurde uns abends bei den Clubschwestern von Soroptimist International vorgestellt. Ich habe hier die Fütterungsaktion gefilmt und ins Netz gestellt.


    16ter Tag Hösseringen bis Eschede





    Naja, als Pilgerherberge kann man die Preislage eigentlich nicht bezeichnen. Jedenfalls war sie mir zu teuer. Wer wochen- oder gar monatelang unterwegs ist, kann sich das wohl kaum leisen. Wer hier übernachten will, sollte sich vorher erkundigen.

    19ter Tag Celle bis Engensen




    Dieses Überbleibsel aus alten Zeiten zeigt, daß Engensen einmal ein wichtiger Punkt der alten Handelsstraßen war. Heute ist Engensen ein kleines verschlafenes Dorf auf unserem Weg nach Hannover.



    20ter Tag Engensen bis Hannover



    Dieses müßte am Mittellandkanal sein. Wir befinden uns jedenfalls mitten in Hannover.






     Ausgerechnet in Hannover sehe ich das erste mal in meinem Leben diese Pflanze.



    21ter Tag Hannover bis Sarstedt

     An diesem Tag hat es ab 10:00 Uhr permanent geregnet. Deshalb haben wir kaum Fotos gemacht.
     In Alt-Laatzen suchen wir ein Café und wir werden tatsächlich fündig... Wer hätte das gedacht. Es stellte sich dann heraus, daß wir in eine Gesellschaft geplatzt waren, die gerade vom Kirchgang kamen und sich es sich im Gemeindehaus bei Kaffee und Keksen gut gingen ließen. Wir wurden herzlich eingeladen und machten bei der Gelegenheit gleich Werbung für eine Pilgerherberge.
    In Sarstedt bekam unsere kleine 2er Gruppe wieder Zuwachs. Hier sind unsere jüngsten Pilgermitglieder. Sie begleiten uns ab Sarstedt bis Göttingen.